25.02.2026, 19:00 - 21:00 Uhr

Literaturhaus, Vortragssaal

Gespräch, Vortrag

Eintritt frei

Offenheit im Kopf und im Herzen - Erinnerung an Moses Mendelssohn anlässlich seines 240. Todestages

Mit Joachim Keidl und Karlheinz Müller

Mit  Moses Mendelssohn (geboren 6. 9. 1729 in Dessau, gestorben 4. 1. 1786 in Berlin) beginnt die Haskala (hebräisch: Bildung, Erkenntnis), die Aufklärung für deutsche Juden. Er war ein Freund Lessings, für den er das Vorbild für den Titelhelden in „Nathan der Weise“ war. Mendelssohn korrespondierte mit Geistesgrößen seiner Zeit (u. a. Immanuel Kant), schrieb mehrere philosophische und religiöse Bücher, sein „Phädon“ (1767) wurde zu einem philosophischen Modewerk seiner Zeit, für seine Glaubensgenossen übersetzte er die Bibel ins Deutsche, teilweise wie im Jiddischen mit hebräischen Buchstaben, und gegenüber Lavater, der meinte, Vernunftsgründe müssten ihn dazu bringen, Christ zu werden, verteidigte er seinen jüdischen Glauben, dem er stets treu blieb.

Bisweilen wurde er „Berliner Sokrates“ oder „Platon der Deutschen“ genannt. Er war, wie Lichtenberg, ein großer Geist in einem kleinen, kranken Körper. Friedrich II., den viele heute noch als Verkörperung von Aufklärung und Geistesfreiheit sehen, erwies sich ihm gegenüber als Kleingeist und Antisemit, indem er ihm eigenmächtig die Mitgliedschaft in der Berliner Akademie versagte und weiterhin die Einschränkungen für jüdische Bürger in Preußen beibehielt.

2009 legte Katja Behrens ein Lebensbild Moses Mendelssohns vor: „Der kleine Mausche aus Dessau. Moses Mendelssohns Reise nach Berlin im Jahre 1743“ aus dem wir an diesem Abend auch vorlesen werden.

 

 

Veranstalter Elisabeth-Langgässer-Gesellschaft und Gesellschaft zur Pflege und Verbreitung deutschsprachiger jüdischer Dichtung e. V. und Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e. V.

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