Mit ihrem Debüt „Änderungsschneiderei Los Milagros“ hat María Cecilia Barbetta vor zehn Jahren für große Furore gesorgt. In ihrem neuen Roman erzählt sie von der gespenstischen Atmosphäre am Tag vor einem der größten politischen Umstürze Argentiniens.

Sie kämpfen für den Aufbruch und die Revolution und warten auf einen Hauptgewinn in der staatlichen Lotterie – die zwölfjährige Teresa und ihre Mitschülerinnen in der katholischen Mädchenschule ebenso wie Celio, der Friseur in der „Ewigen Schönheit“ und die Mechaniker der Autowerkstatt „Autopia“.

Politische Spannungen zerreißen das Land, Aberglaube und Gewalt schleichen sich in die Normalität, paramilitärische Gruppen bringen Oppositionelle um. María Cecilia Barbetta verschränkt auf leichthändige Weise die Geschichten kleiner Leute in einem Vorort von Buenos Aires mit der großen Geschichte am Vorabend der argentinischen Militärdiktatur. In „Nachtleuchten“ trifft Spiritismus auf Politik, treffen tote Wellensittiche auf blutende Marienstatuen und weinende Zeitungshändler.

María Cecilia Barbetta schreibt auf Deutsch, sie wurde in Argentinien, in Ballester, dem Viertel von Buenos Aires, in dem der neue Roman spielt, geboren und lebt seit den neunziger Jahren in Berlin.

Moderation: Martin Maria Schwarz, Literaturredakteur und -kritiker bei hr2-kultur

Veranstalter Literaturhaus Darmstadt

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