08.11.2018, 19:30 Uhr

Literaturhaus, Vortragssaal

Buchvorstellung, Gespräch, Lesung

Eintritt frei, Spenden erbeten

Die Welt als Bühne, das Leben ein Rollenspiel. Eine Soiree zum 100. Todesjahr Frank Wedekinds

Biographie eines Künstlerpaares, dargestellt anhand des Briefwechsels Frank und Tilly Wedekind (1905-1918). Es lesen Karin Klein und Aart Veder vom Staatstheater Darmstadt, Moderation Hartmut Vinçon. Finissage mit Sekt & Selters.

Frank Wedekind (1864-1918) trifft – inzwischen erfolgreicher Bühnenautor – 1905 anlässlich der Wiener Premiere seiner Tragödie „Die Büchse der Pandora“ auf die junge Provinzschauspielerin Tilly Newes (1886-1970) aus Graz. Karl Kraus hat gegen den Widerstand der Wiener Zensur eine geschlossene Veranstaltung durchsetzen können. Tilly Newes wird die Lulu spielen, die Hauptrolle, eine Riesenchance für sie. Wedekind, kein gelernter Schauspieler, übernimmt die Rolle von Lulus Mörder. Unter den Zuschauern befindet sich der junge Alban Berg, der Jahre später den Plan zur Komposition der Oper „Lulu“ fasst. Das Wiener Zusammentreffen Tilly Newes‘ und Frank Wedekinds bildet den Auftakt zu einer leidenschaftlichen Beziehung. Verlobung und Ehe werden ein Jahr später durch einen Selbstmordversuch Tillys erzwungen. Seit der Eheschließung treten sie gemeinsam in Wedekinds Stücken auf, eine Attraktion für das Publikum. Tilly Wedekind hat ihr Ziel erreicht. Sie ist als gerühmte Schauspielerin in den Theatermetropolen Berlin, München, Wien und Zürich angekommen. Aber das stressige Theaterleben, sie sind ständig auf Tour, hat seinen Preis. Tilly Wedekind verfällt immer wieder in Depressionen. Auch Wedekinds Nervenkostüm ist kaum stabil. Der Krieg bricht aus. Die Theaterverbote häufen sich. Die Einnahmen schwinden. Die Beziehung droht zu zerbrechen. Ende 1917 unternimmt Tilly Wedekind einen zweiten Selbstmordversuch. Wedekind – auf Theatertournee in der Schweiz – eilt nach München zurück. Die Scheidung wird erwogen. Wegen einer nichtverheilenden Bauchoperation begibt er sich zur Nachoperation ins Krankenhaus, holt sich dort eine Lungenentzündung und stirbt. Am 12. März 1918 wird er, eine riesige Menschenmenge säumt den Trauerzug, zu Grabe getragen.

Eine gemeinsame Veranstaltung der

Frank Wedekind-Gesellschaft e. V.                     Elisabeth-Langgässer-Gesellschaft e. V.
info@frankwedekind-gesellschaft.de                 Karlheinz Müller 
Telefon: 06151-1638897                                       Telefon: 06155-64271
http://frankwedekind-gesellschaft.de/               E-Mail: daundkarlh.mueller@freenet.de

Gesellschaft Hessischer Literaturfreunde e. V.
Paul Hermann Gruner
Telefon: 06151-65884
E-Mail: geheli@t-online.de
www.geheli.de

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